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Die Bücher von Alain Grée liefen mir erstmals vor fünf Jahren auf einem Flohmarkt über den Weg. Ich hatte nie zuvor etwas von diesem Autor und Illustrator gehört. Das sollte sich ändern. Ich war vom ersten Augenblick an begeistert vom Zeichenstil, vor allem die Heidi-und-Peter-Reihe hatte es mir angetan. Und so schaute ich mich in Folge etwas aufmerksamer um, auf Flohmärkten, in Antiquariaten und im Netz. Ich hatte Zeit und ließ daher viele ambitioniert bepreiste Exemplare links liegen. Jetzt, fünf Jahre später, ist die Sammlung für wenig Geld komplett.

(Überhaupt “Sammlung”: Irgendwo las ich einmal, dass der Unterschied zwischen Frauen und Männern darin bestünde, dass Frauen beim Sammeln auf Schönheit, Männer hingegen auf Vollständigkeit achten. Ob da was dran ist?)

Die Heidi-und-Peter-Bücher, deren Protagonisten im französischen Original die weitaus schöneren Namen Achille und Bergamote tragen, erschienen zwischen 1965 und 1977. Wunderschön bebildert sind sie und aus heutiger Sicht recht altbacken betextet. Die Geschlechterrollen kann man wohlwollend als zeittypisch beschreiben. Dass der merkwürdig altklug daherredende Peter stets Krawatte trägt, passt ins Bild. Aber ich will nicht meckern, denn, ich schrieb es bereits, die Bücher sind ein Augenschmaus für Freunde des 60er- und 70er-Jahre-Stils.

Zu jeder guten Compilation gehört natürlich ein Bonustrack. Der besteht hier aus dem Band “Mein erster Atlas”, der im selben Layout und mit demselben Personal daherkommt wie die restlichen Bücher der Reihe.

Alain Grée hat nach Aussage seines Rechteverwerters RicoBel schon in den Siebzigern mit dem Zeichnen von Kinderbüchern aufgehört. Vermarktet und neuaufgelegt werden seine Arbeiten aber noch immer. Wenig überraschend sind es wohl vor allem die Japaner, die den Stil mögen. Details erfährt man auf seiner Website http://www.alaingree.com/.

Und jetzt bitte alle mal kucken & staunen:

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