TTIP? Das geht Chlor!

Nachdem sich die Kritik am Freihandelsabkommen inzwischen weitgehend auf die drohende Gefahr verengt hat, künftig an der Zwangsernährung mit Chlorhühnchen zugrunde zu gehen, möchte ich mal eine kurze Liste posten. Lebensmittelzusatzstoffe finden sich darauf, Farbstoffe, Konservierungsstoffe, Süßstoffe, sowie ihre unerwünschten Eigenschaften. Lesen Sie doch bitte kurz drüber:

  • Chinolingelb (E 104, Lebensmittelfarbstoff). Ein Zusammenhang bei der Auslösung von Pseudoallergien und hyperaktivem Verhalten wird vermutet.
  • Azorubin (E 122, Lebensmittelfarbstoff). Verdacht auf Auslösung von Pseudoallergien.
  • Amaranth (E 123, Lebensmittelfarbstoff). Verdacht auf Auslösung von Pseudoallergien, Hautreaktionen und Asthma bronchiale.
  • Cochenillerot (E 124, Lebensmittelfarbstoff). Vermutlich krebserregend. Verdacht auf Auslösung von Pseudoallergien, ADHS, Neurodermitis und Asthma bronchiale.
  • Patentblau V (E131, Lebensmittelfarbstoff). Ein Zusammenhang bei der Auslösung von Allergien wird vermutet.
  • Brillantsäuregrün BS (E142, Lebensmittelfarbstoff). Wird vereinzelt mit pseudoallergischen Reaktionen in Verbindung gebracht.
  • Braun FK (E 154, Lebensmittelfarbstoff). In Tierversuchen wurden Schädigungen von Herz und Leber festgestellt. Viele Organe werden durch ein Stoffwechselprodukt von Braun FK verfärbt. Braun FK kann Allergien auslösen.
  • Borax (E 285, Konservierungsstoff). Es schädigt die Fruchtbarkeit, die Reproduktion wird beeinträchtigt, es reichert sich im Körper an, da es nur in kleinen Mengen wieder ausgeschieden wird.
  • Cyclamat (E 952, synthetisch hergestellter Süßstoff). Steht unter dem Verdacht, krebserregend zu sein. Im Tierversuch Schädigung von Hoden und Spermien durch Abbauprodukte

All diese Stoffe haben etwas gemeinsam: Sie sind in der EU als Lebensmittelzusatzstoffe zugelassen, in den USA jedoch verboten (Zulassung ggf. mit Höchstgrenzen, Quelle Wikipedia, diverse Ernährunsberatungs- und Behörden-Webseiten sowie das wunderbare noshly.com). Ich habe ungefähr fünfzehn Minuten gebraucht, um diese Liste zusammenzustellen. Mit ein wenig Recherche ist sie wahrscheinlich problemlos zu verlängern.

Welches Fazit man daraus zieht, bleibt jedem selbst überlassen. Ich hätte zwei Vorschläge:

(1) Amerikaner! Stoppt das Freihandelsabkommen, sonst werdet ihr von europäischem Krebsfraß überschwemmt!

(2) Europäer! Unterstützt das Freihandelsabkommen, damit der Dreck (nach dem versprochenen Prinzip der Geltung des jeweils höchsten Standards) endlich auch bei uns verboten wird!

Vielleicht sollten wir aber die Frage, ob wir unseren Discountfraß auf europäisch-zivilisierte Weise weiterhin selbst vergiften oder die barbarischen Amerikaner diesen Job erledigen lassen wollen, einfach hintenan stellen, wo sie hingehört. Und uns wichtigeren Themen in diesem Kontext zuwenden. Zum Beispiel dem der Verfassungsmäßigkeit des geplanten Investitionsschutzabkommens. Aber das ist wahrscheinlich viel zu kompliziert.

Und jetzt gehen wir erst mal in die Kantine. Gibt wieder Putenbrust. Mit garantiert europäischen Antibiotika. Hmm, lecker.

Kategorien: Allgemein

1 Kommentar

  1. Sie Stoffe, die genannt werden, sind immernoch weißenknaben gegen die schädlichkeit von chlor. Natürlich ist das Investitionsschutzabkommen auch schlimm, aber damit erreicht man den momentan Fußballmodus verfallenden durchschnitts Zombie nicht so schnell wie mit dem Thema Essen. Ist einfach einfacher zu erklären als das ganze mit den Schiedsgerichten und dem Aushebeln des GG.

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