Es ist sicher gut und richtig, die ärgsten Zumutungen der Welt von Kindern fernzuhalten. Ein Kindergartenkind muss noch nicht den Holocaust kennen, und auch das Wissen über Bürgerkriege, Tsunamis und Epidemien sollte man sparsam dosieren. Das sehe ich ein, das finde ich okay.
Der Heile-Welt-Mist jedoch, der in Bauernhofbüchern verbreitet wird, und zwar in ausnahmslos allen, die mir bisher unterkamen, der geht mir gehörig auf den Keks. Details über Quälmast oder den Einsatz von Bolzenschussgeräten wegzulassen, ist das eine. Das kann und sollte man gerne tun. Aber so dreist zu lügen, wie im gezeigten Beispiel, geht doch eindeutig zu weit und scheint auch unnötig, denn komplett entmündigen muss man ein Kind ja auch nicht.
Aber vielleicht täusche ich mich ja und das typische Schweineleben besteht tatsächlich aus lustigen Ballspielen in geräumigen Boxen. Zu wünschen wäre es ihnen.
Abbildung aus: Was ist was Junior Band 1: Bauernhof, Tessloff Verlag 2007