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Vija Celmins, Gerhard Richter: Double Vision, Hamburger Kunsthalle

Fotografiert mit Lumix GM1 und Lumix 1:1.7/20mm sowie Xiaomi Mi 8.

Die Schären in unseren Köpfen

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Es war das große Gesprächsthema der letzten Leipziger Buchmesse: Wer würde sich wohl die deutschsprachigen Rechte an dem finnischen Überraschungserfolg sichern? Dass es am Ende die rührigen Menschen dieses kleinen Sprockhöveler Verlags werden würden, hat wohl keiner geahnt. Es steht zu vermuten, dass der Verlagsstand auf der kommenden Frankfurter Buchmesse zu den Hotspots gehören und das Buch die Bestsellerlisten in Deutschland ebenso durcheinanderwirbeln wird, wie es das schon letztes Jahr in Schweden getan hat.

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Lügen für die gute Sache

Auf Twitter und in vielen (überwiegend griechischen) Blogs wird gerade dieses Bild herumgereicht:

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Dabei soll es sich um ein Foto von der Londoner Schuldenkonferenz 1953 handeln, auf der der Bundesrepublik Deutschland 50% ihrer Auslandsschulden erlassen wurden. Auf dem Foto unterschreibt Konstantinos Karamanlis die Vereinbarung gerade für Griechenland.

Ein Bild mit riesiger Symbolkraft. Wenn es denn stimmen würde.

Denn: 1953 war Konstantinos Karamanlis noch nicht griechischer Premierminister, sondern Minister für Öffentliche Arbeit. Unwahrscheinlich, dass er in dieser Funktion an diesem Ort neben Adenauer gesessen hätte, mit dem Stift in der Hand.

Ich habe keinen sicheren Beleg für die Herkunft dieses Fotos, aber eine plausible Vermutung. Und ich würde mich freuen, wenn jemand mit mehr Recherchekompetenz als ich diese Vermutung bekräftigen oder widerlegen könnte. Sie stützt sich auf diese Quelle:

MEILENSTEINE DEUTSCH–GRIECHISCHER BEZIEHUNGEN
Herausgegeben von Wolfgang Schultheiß und Evangelos Chrysos
STIFTUNG FÜR PARLAMENTARISMUS UND DEMOKRATIE DES HELLENISCHEN PARLAMENTS

Dort lesen wir auf Seite 264:

„Ein großer Erfolg für Griechenland auf wirtschaftlicher Ebene war der Besuch des griechischen Ministerpräsidenten Konstantinos Karamanlis in Deutschland (10-12. November 1958), der seitens der griechischen Regierung ungeduldig erwartet worden war, da sie sich von diesem Besuch eine Stärkung ihrer innenpolitischen Position versprach. Aufgrund der Anerkennung der griechischen Bemühungen, die zu einer Stabilisierung der Wirtschaft geführt hatten, und angesichts der Bedeutung, die der Wiederaufbau der griechischen Wirtschaft für Europa selbst besaß, versprach der deutsche Kanzler dem griechischen Ministerpräsidenten die Gewährung eines Kredits in Höhe von 200 Millionen Mark zur Realisierung von Infrastrukturprojekten in Griechenland. Ferner stimmte die deutsche Regierung Investitionen in Form von Güterlieferungen in Höhe von 100 Millionen Mark zu (mit der Aussicht, dass sich dieser Betrag für die Vollendung konkreter Projekt auf insgesamt 400 Millionen Mark erhöhen werde). Zudem wurde vereinbart, dass die deutsche Seite zusätzliche Gelder für die Finanzierung technischer Hilfe an Griechenland zur Verfügung stellen würde.“

Was für eine Ironie, wenn sich diese Vermutung bestätigen würde.

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