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Yeah / Ja / Naja – Gelesen 2015

2015: Nicht viel gelesen, aber überdurchschnittlich viel Gutes. Die Einordnung in die Rubriken ist, wie üblich, Ergebnis des Geschmacksurteils eines Laien. Links zu richtiger Literaturkritik jeweils anbei.

Hinweisen möchte ich noch auf eine ungemein praktische kleine iOS-App namens Skipper Books, die das Merken der gelesenen Bücher zu einer Sache von zwei, drei Fingertipps macht. Tolles Ding. In der nächsten Version gerne noch mit Exportfunktion, wenn ich mir was wünschen darf.

Yeah!

Bov Bjerg – Auerhaus [mehr]
Claire Keegan (Ü: Hans-Christian Oeser) – Das dritte Licht [mehr]
Michael Fehr – Simeliberg [mehr]
Jane Gardam (Ü: Isabel Bogdan) – Ein untadeliger Mann [mehr]
Miranda July (Ü: Stefanie Jacobs) – Der erste fiese Typ [mehr]
Claire Keegan (Ü: Hans-Christian Oeser) – Durch die blauen Felder [mehr]
Inger-Maria Mahlke – Silberfischchen [mehr]
Leif Randt – Planet Magnon [mehr]
Thierry Smolderen & Alexandre Clérisse (Ü: Ulrich Pröfrock) – Das Imperium des Atoms [mehr]

Ja.

Angela Krauß – Kleine Landschaft [mehr]
Christoph Hein – Der fremde Freund [mehr]
Lorrie Moore (Ü: Frank Heibert) – Danke, dass ich kommen durfte [mehr]
Per Petterson (Ü: Ina Kronenberger) – Nicht mit mir [mehr]
Teresa Präauer – Für den Herrscher aus Übersee [mehr]
Monique Schwitter – Goldfischgedächtnis [mehr]
Henrik Tikkanen (Ü: Karl-Ludwig Wetzig) – Brändövägen 8 Brändö. Tel. 35 [mehr]
Justin Torres (Ü: Peter Torberg) – Wir Tiere [mehr]
Gernot Wolfram – Der Fremdländer [mehr]

Naja…

Cynan Jones (Ü: Peter Torberg) – Graben [mehr]
Nikola Anne Mehlhorn – Windschrift Nord [mehr]
George Saunders (Ü: Frank Heibert) – Zehnter Dezember [mehr]
Silke Scheuermann – Die Stunde zwischen Hund und Wolf [mehr]
Cécile Wajsbrot (Ü: Holger Fock & Sabine Müller) – Nocturnes [mehr]

Außer Konkurrenz (aus Gründen)

I.B. – D.P.
J.G. (Ü: I.B.) – E.t.F.
Perry Rhodan 300-469

[Hier bitte noch billiges Wortspiel mit “Uhr abgelaufen” einfügen]

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Dass der (Noch Ex-)VW-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Martin Winterkorn Uhren sammelt, ist ja nichts Neues. Und nicht nur schöne Uhren wie unsereins, sondern vor allem teure, was bei einem Jahresgehalt von 15,9 Millionen Euro (2014) niemanden überraschen muss. Anders als vergleichbare Spitzenverdiener geht er offen mit seiner Leidenschaft um und achtet bei offiziellen Fotos sehr darauf, dass die Manschette richtig sitzt und das geneigte Publikum einen Blick auf sein Handgelenk erhaschen kann. Darum ist es auch recht ergiebig, die im Netz verfügbaren Fotos auszuwerten. Nach ein bisschen Recherche traue ich mich zu behaupten, dass Winterkorns Sammlung mindestens die folgenden Stücke umfasst (Irrtümer natürlich nicht ausgeschlossen):

  • A. Lange & Söhne Datograph Big Date Flyback Chronograph Platin Ref. 403.035 (Listenpreis $78,500)
  • A. Lange & Söhne Lange I Platin Ref. 101.025 ($49,500)
  • Patek Philippe Nautilus Chronograph Ref. 5980/1A-001 ($51,000)
  • Rolex Oyster Perpetual Day-Date, Chronometer Platin Ref. 118206 ($57,600)
  • Rolex Oyster Perpetual Explorer II Ref. 16570 ($7,200)
  • Rolex Oyster Perpetual Cosmograph Daytona Steel Ref. 116520 ($12,000)
  • Rolex Oyster Perpetual Cosmograph Daytona Black DLC Ref. 116520 (Listenpreis nicht bekannt, mind. $13,000)
  • Dazu noch mindestens drei weitere Uhren, die ich nicht identifizieren konnte.

Da sind schon schicke Teile dabei. Und besonders praktisch: Alle rein mechanisch. Laufen gänzlich ohne Software. Und deshalb auch am Handgelenk genau so zuverlässig wie in der Werkstatt.

#tddl

Projektthema: Sektion eines philiströsen Habitats im Kontext literarischer Narration. Aus invarianter Position einen Quadranten räumlich überstreichend, dabei Oberflächen sukzessive ablösend, werden arbiträre Alltagsobjekte in den Kunststatus transferiert. Die granulare Monochromatik der Arbeiten ermöglicht dabei eine kontemplative Ästhetik neuer Form. Hegels Befund, die Kunst könne “unser letztes Bedürfnis nicht ausfüllen”, wird so kongenial infrage gestellt. [1]


[1] Da saß ich also in der Sofaecke und schaute den Bachmannpreis und dachte, als es etwas langweiliger wurde: Nimmste mal die alte Kamera, schnallst das Superzoom davor, stellst ISO auf 1600 und schaltest den Schwarzweißmodus ein. Und dann kuckste mal, was du so knippsen kannst in diesem halb aufgeräumten Wohnzimmer, ohne deinen Platz zu verlassen. Tja, und dann kommt sowas bei raus.

Lügen für die gute Sache

Auf Twitter und in vielen (überwiegend griechischen) Blogs wird gerade dieses Bild herumgereicht:

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Dabei soll es sich um ein Foto von der Londoner Schuldenkonferenz 1953 handeln, auf der der Bundesrepublik Deutschland 50% ihrer Auslandsschulden erlassen wurden. Auf dem Foto unterschreibt Konstantinos Karamanlis die Vereinbarung gerade für Griechenland.

Ein Bild mit riesiger Symbolkraft. Wenn es denn stimmen würde.

Denn: 1953 war Konstantinos Karamanlis noch nicht griechischer Premierminister, sondern Minister für Öffentliche Arbeit. Unwahrscheinlich, dass er in dieser Funktion an diesem Ort neben Adenauer gesessen hätte, mit dem Stift in der Hand.

Ich habe keinen sicheren Beleg für die Herkunft dieses Fotos, aber eine plausible Vermutung. Und ich würde mich freuen, wenn jemand mit mehr Recherchekompetenz als ich diese Vermutung bekräftigen oder widerlegen könnte. Sie stützt sich auf diese Quelle:

MEILENSTEINE DEUTSCH–GRIECHISCHER BEZIEHUNGEN
Herausgegeben von Wolfgang Schultheiß und Evangelos Chrysos
STIFTUNG FÜR PARLAMENTARISMUS UND DEMOKRATIE DES HELLENISCHEN PARLAMENTS

Dort lesen wir auf Seite 264:

“Ein großer Erfolg für Griechenland auf wirtschaftlicher Ebene war der Besuch des griechischen Ministerpräsidenten Konstantinos Karamanlis in Deutschland (10-12. November 1958), der seitens der griechischen Regierung ungeduldig erwartet worden war, da sie sich von diesem Besuch eine Stärkung ihrer innenpolitischen Position versprach. Aufgrund der Anerkennung der griechischen Bemühungen, die zu einer Stabilisierung der Wirtschaft geführt hatten, und angesichts der Bedeutung, die der Wiederaufbau der griechischen Wirtschaft für Europa selbst besaß, versprach der deutsche Kanzler dem griechischen Ministerpräsidenten die Gewährung eines Kredits in Höhe von 200 Millionen Mark zur Realisierung von Infrastrukturprojekten in Griechenland. Ferner stimmte die deutsche Regierung Investitionen in Form von Güterlieferungen in Höhe von 100 Millionen Mark zu (mit der Aussicht, dass sich dieser Betrag für die Vollendung konkreter Projekt auf insgesamt 400 Millionen Mark erhöhen werde). Zudem wurde vereinbart, dass die deutsche Seite zusätzliche Gelder für die Finanzierung technischer Hilfe an Griechenland zur Verfügung stellen würde.”

Was für eine Ironie, wenn sich diese Vermutung bestätigen würde.

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